V.II.
Soziale
und wirtschaftliche Entwicklung
der
Famile Enneper
ab 800 im
1. Bergische (fränkische)
Leute ab 800 in Halver ( jetzt
Nordrhein - Westfalen)
Die Darlegungen bis 1410 (erste
schriftliche Erwähnung von
den Höfen - wohl zwei -
"Ennepe") sind noch spekulativ, aber durchaus aus
dem Zusammenhang begründet
(siehe auch meine home page Punkt VA.,Ziff. 1, Militärische
Zusammmenhänge).
"Nach den Sachsenkriegen
erklärte Karl der Große große
Teile des Waldgebietes westlich
der Ennepe
zu
Königseigentum (siehe : Bilder und
Geschichten aus Halver,1986, S.18ff).
Die fränkisch-sächsische Grenze verschob sich dadurch
nach
Osten bis zur Mitte des
Kirchspiels Halver. Im Westteil siedelten in der Folgezeit
Franken. ...".
Um 1160 trennten die Nachfolger von
Graf Adolf II. die
rheinischen und westfälischen
Besitzungen und
legten die Grenze.zwischen den Grafschaften Berg und Mark weiter
westlich
fest,so,wie bis zum heutigen Tage zwischen Halver und Radevormwald.
"Die
Bewohner des bisher fränkischen Westteiles des Kirchspiels
Halver - somit auch
die
Es folgt ein Verzeichnis - Teil I -
von 1480 der Bergischen
im Kirchspiel Halver:
(Aus J. Schellewald: Aus der Vorzeit Halver, 1898, S. 122
ff).
Der hier angegebenen
Wert (100 bzw. 175 Gulden) der beiden Höfe
´Ennepe` waren
Die Bevölkerung lebte
seinerzeit zu über 90% von der
Landwirtschaft. In der mittelalterlichen
und frühneuzeitlichen Welt machten die Bauern
bis 1800 etwa 70 bis 90 Prozent der
Bevölkerung aus. Das Wohl und Wehe hing entscheidend von
ihrem Ernteerfolg ab.
(siehe: Geschichte des Berg. Landes
...bis 1806, Bd1.,
Bielefeld 2014, S.359ff ).
Das Verzeichnis von 1480 belegt,
daß die Vorfahren wohl
fränkische (Militär) Kolonisten waren, wobei der
Status "bergische
Leute" zunächst durchaus
erhebliche positive Konsequenzen vor allem auf die steuerliche
Belastung
hatte (siehe auch
"Von bergischen und
märkischen Leuten in Halver",Bilder und Geschichten aus
Halver,1986, S.
26ff). Die steuerlichen Belastungen der bergischen Leuten waren
insgesamt
merklich niedriger; dies
Als 1521 die Gebiete Cleve-Mark und Jülich - Berg unter
einem Landesherrn
1557 werden in der sogeannten "Türkensteuerliste"
die bergischen Leute benannt.
(Türkensteuerliste deshalb, weil nach dem Angriff auf Wien
1529 durch die Türken, der abgewehrt wurde, mit einem erneuten
Angriff gerechnet
wude (der dann 1683 kam; diese Reichssteuer diente zur Finanzierung der
Abwehrmaßnahmen)
... Peter tor Ennepe 1ggl.,
Jögen tor Ennepe 1 ggl.,
des Richters erve
tor ennepe 4ggl.
Es handelt sich hier um der
bergischen Richter Johann, wohl
ein Bauer, der in den Jahren
1532 und 1546 nachgewiesen ist (geboren ca. 1500). Aufgrund
seiner Funktion ist von
einem gewissen Bildungsstand und Vermögen auszugehen.
Die bergische Gerichtsbarkeit ist in Halver Ende 1700
erloschen.
1573 ist Johann Korthen (Konrad) tor Ennepe Kirchmeister in
Halver ( ALS geschworener Hofmann
1564/77 nachweisbar).
Lithographie
Köln - Gereonskirche vor 3.7.1901
Bei Vergebung des Schultheisenamtes 1410 von Salgut (Fronhof)
Eickhof werden auch
erstmalig die die
abhängigen Güter u.a. "Ennepe"
genannt (wohl zwei).
"Dabei ist
zu verstehen und zu merken, daß der Hof zu Eickhofen die
Solstatt und rechte Grund ist,
daraus die anderen zugehörigen Güter
in Lehnsweise gezogen sind (S. 197,
Dissertation a.a.O)."
Später - nach Gründung des Hofes Ober Ennepe , 1628
erstmalig erwähnt -
wurden diese Höfe "Nieder Ennepe" genannt. Diese
wurden von dem Saalhof vor dem 14. Jahrhundert abgesplittet.
Über den Erwerb von Eickhof fehlt jede Nachricht
(möglicherweise Kauf,oder Übergabe
aus religiösen bzw. Sicherheitsgründen/Schutz durch
angesehenes Kloster).
Wir
sind sicher nicht
zu früh , wenn wir den Hof von 1300 an sicher in
den Besitz des
Kölnischen Stiftes St. Gereon ansetzen.. Eickhof wird
erstmalig erwähnt der Hof
im Zinsrotolus von 1336.
Über die Besitzverhältnisse wurde ein Rechtsstreit
geführt.
Schließlich verkauft der Stift
den Eickhof an die Herren von Edelkirchen (1588). Der
Kaufpreis wird nicht genannt.
(Siehe im einzelnen Dissertation "Die ländlichen
Grundbesitzverhältnisse des Kölnischen
Stiftes St. Gereon bis 1500" von Ella Darapsky, 1943,
insbesondere S. 197ff.
Jung, Alfrd: Halver und Schalksmühle, Altena 1978, S. 230
ff, nennt 2.000,-- Rtl).
(Jung, Alfred, a.a.O., S.330)
Eigentumsverhältnisse
Von unseren heutigen gesetzlichen Regelungen bei Grundbesitz
kann
man nicht ausgehen.
"Die Erbpacht war in früherer Zeit weithin die Form des
Verkaufes. Der Inhaber eines Erbpachtgutes war in Wirklichkeit der
Besitzer (Anmerkung Verfasser: offensichtlich gemeint
´Eigentümer´)
desselben.
Er zahlte jährlich eine Pacht, die aber nicht erhöht
werden
konnte.
Im Übrigen konnte er frei darüber verfügen.
Er konnte den
Besitz zu jeder Zeit veräußern, wobei der
Käufer natürlich die
jährliche Zahlung des Kanons mit übernehmen
mußte...
Indessen bei der durch alle Jahrhunderte fortschreitenden
Geldentwertung bedeuten sie nach längerem Bestande nur noch
ein sehr Geringes
...."
(Dr. Siekmann, Florenz Arnold: Geschichte der Ev. Gemeinde Voerde, II. Teil, 1958, S. S.36)
Originalurkunde
(linke Seite) von 1410 des Stiftes St. Gereon
Originalurkunde (rechte Seite)
von 1410 des Stiftes St. Gereon
Die Geschichte der Höfe ist
relativ gut dokumentiert.
Hierbei wird auf das detaillierte Kataster der kontribuablen
Güter (d.h. uneingeschränkt steuerpflichtige) in der
Grafschaft Mark 1705und
die Hypothekenbücher (Vorläufer der
Grundbücher 1715 -1802/3 ) verwiesen .
Irgendeine Abhängigkeit/Lehnspflicht der Höfe Ennepe
ist
nicht zu erkennen.
Insbesondere wird auf die Erbauseindersetzung
12.3.1758 der Erben von
Johann Henrich Enneper und Catharina,
Pauls zu Eschen eheliche Tochter verwiesen (Wortlaut siehe home page ;
weitere,
frühere Dokumente aus den Hypothekenbücher belegen
das).
Dieser Johann Henrich Enneper war
auch Kirchmeister (*25.3.1688,+
31.7.1745 in
Nieder Ennepe / Halver, er hatte zeitweise 3 Höfe)).
Die Kirchmeister waren praktisch die Verwaltung der
Gemeinde. Sie waren u.a. zuständig
für Kreditgeschäfte (es gab noch keine Sparkasse,
Volksbanken etc), für Armenfürsorge,
Verwaltung des Gemeinde(Kirchen)vermögens usw.Diese Aufgaben
brauchten Zeit und
setzten eine gewisse Bildung voraus.
Die Personen mußten vertrauenswürdig sein (sie
hafteten mit
ihrem eigenen Vermögen)
und auch Zeit haben, das ebenfalls einen gewissen Wohlstand
voraussetzte.
Halver hatte 1600 - 1700 ca 1880 Einwohner (geschätzt); 1719
genaue Zahl 2094.
Heft12 von 1994).
Johann Wilhelm ist Pächter
auf verschiedenen Höfen:
siehe
Schreiben von Herrn Diebschlag (Rektor a.D. in Halver) 23.2.1984
Dies entspricht auch der allgemeinen Entwicklung in
Deutschland. So gab es 2011 in der Landwirtschaft nur noch 1,1, Mio.
Beschäftigte, die ca 140 Mrd. Euro erwitschafteten
(6,5 % der Wertschöpfung aller Wirtschaftsbereiche).
und ist 1800 in
(Wuppertal) Cronenberg tätig. Hier hatte sich
eine umfangreiche
protoindustriellen Wirtschaft entwickelt.
Dieser Schritt entspricht ebenfalls der allgemeinen
Situation.
Aufgrund
a)
der wachsenen Bevölkerung
b)
des technischen Fortschritss (zuerst u.a.
Erfindung der Dampfmaschinen,
c)
Reformen durch Napoleon (1809
Gewebefreihet,Aufhebung der Zünfte - beide Gesetze blieben nach 1815
bestehen -
und Beseitigung der
Leibeigenschaft,Verstaatlichung
des Kirchen (Grund) vermögens,
)
1832 gab es in Dohr (vorderste und hinterste), ein Stadtteil in Wuppertal - Kronenberg, 476 Einwohner bei 58 Wohnhäusern. Bemerkenswert ist, dass es hier 30 Fabriken ( wohl Schmieden) und Mühlen gab. Offensichtlich standen die Familien häufig auf zwei Beinen, denn es gab auch 20 landwirtschaftliche Einheiten. (Quelle: Statistik Regierungsbezirk Düsseldorf, Dr. Viebahn, 1836, S. 4)
Ebenso war sein Sohn -Johann Abraham
geb. 3.5.1806, gest.
1.5.1867 - Kupferschmied.
Werkstatt eines
Kupferschmiedes ca 1855
Sein Sohn Hermann -geb. 18.1.1842 - betrieb zunächst
wohl ein Geschäft in Altena
und war
Sein Sohn Robert - geb. 20.4.1874 - arbeitete in
Blumenthal (Eifel), Wismar in der Stifteherstellung, um dann viele
Jahre als
Obermeister bei Klöckner Werke AG in Düsseldorf
tätig zu sein.
Enneper, Robert - Personalakte von 1915 bis November 1944 -
Mit freundlicher Hilfe einer leitenden Person habe ich die
Personalakte von
Robert Enneper (meines Großvaters) erhalten, die auch
Einblick in
die allgemeine Situation in Deutschland gibt.
Sein Anfangsgehalt war 200, -- Mark mtl plus Zulage von 25,--
Mark
ab 1.4.1915.
Das Jahresdurchschnittseinkommen belief sich 1915 auf
1787,-- Mark.
Das relativ gute Einkommen ermöglichte meinem
Großeltern auch,
ca 10.000,-- Mark zu sparen (etwa Wert eines 2/3 Familienhauses),
die aber
bei der Inflation 1923/4 verloren gingen.
Die spätere Wirtschaftskrise zeigt sich auch in
mehreren
Änderungskündigungen, die jeweils eine
Verschlechterung brachten..
Am 30.6.1928 wurde die 6-monatige Kündigungsfrist zum
Quartalsende zunächst in 6 Wochenfrist geändert.
Die allgemeine Wirtschaftslage bewirkte verschiedene
Änderungskündigungen mit Gehaltsreduzierungen; im
folgenden eine
von 17.11.1930 , wobei er - in Bezug zu den
Millionen
Erwerbslosen -
immer sehr günstig lag. Das Jahresdurchschnittseinkommen lag
übrigens 1930 bei RM 2074.
Er hat im Übrigen bis zum 15.11.1944 gearbeitet und
musste dann
noch die zweite Währungsreform 1948 erleben, wobei
ihn aber der Tod
seines in Russland gefallenen, vermissten Sohnes am meisten getroffen
hatte.
Betriebsausweis Vorder- und Rückseite 1942
Besichtigung des Werkes
Düsseldorf der Klöckner Werke AG ca 1930
(Ehefrauen der Beschäftigten, Robert Enneper, Obermeister
-links- seine II. Ehefrau fünfte von links)
Sein Sohn wiederum und der Verfasser waren Angestellte im
kaufmännischen Bereich mit
entsprechender Schul - und Ausbildung, was auch der
allgemeinen Entwicklung in
Deutschland entsprach.
Klassenfoto von ca 1920 der
Städtischen Lessingoberrealschule Düsseldorf
Klassenlehrer auf dem Foto ist Studienrat Dr. Hegels,
Französischlehrer.
Enneper, Emil, obere Reihe 2. von links in der damals üblichen
Schuluniform des
Gymnasiums. An der Farbe der Mützen (Bänder) konnte
man die Klassen erkennen.
Dr. Hegels war auch Klassenlehrer von Enneper, Otto, auf dem
Schloßgymnasium
Düsseldorf - Benrath in den Jahren 1949 bis 1952; er gab
Lateinunterricht."
Emil Enneper - Mitte, zweite Reihe links; interessant ist auch die
seinerzeitige
Ausstattung der
Klassenräume.
Das Foto zeigt Dr. Hegels ca 1950
Zunächst 2 Postkarten, die Firmen mit rauchenden Schloten im
Ruhrgebiet zeigen.
Rauchende Schornsteine bedeuteten seinerzeit Aktivität und
Erfolg und wurden sehr positiv
gesehen.
Die Rückseite der zweiten Karte dokumentiert die Besetzung des
Ruhrgebietes 1923/5 durch
französische und belgische Truppen (ca 100.000 Soldaten).
Vorwand für die militärische Besetzung, die auch einen
Generalstreik mit Inflation usw.
auslöste, waren relativ geringe Rückstände bei den
Reparationslieferung. Da das Deutsche
Reich pleite war, mussten die Reparationslieferungen in Kohle,
Holz(Telegraphenmsten) usw
erfolgen. Die Rückseite der Karte 2 zeigt den Militärstempel
1924 und ist offensichtlich von einem belgischen Soldaten geschrieben worden.
Die Aufnahme Nr. 3 zeigt eine Heuernte in ca 1930, die mit mit
Handarbeit erfolgte.
Die junge Frau rechts auf dem Wagen ist meine Mutter, geb. Else
Neumann.
Die Aufnahme Nr. 4. zeigt die Besichtung einer Steinkohlenzeche in
1987.
Die Schachtanlage ging bis 700m Tiefe. Links ist der Verfasser.
Ende
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